Grauer Star (Cataract)
Die Erkrankung
Das Wesen dieser Erkrankung ist die Trübung der menschlichen Linse. Diese kann mannigfaltige Ursachen haben (hohes Lebensalter, starke UV-Belastung, Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, Cortisondauertherapie, Strahlenexposition, Verletzung, aber auch angeboren möglich).
Die Beschwerden
Im Anfangsstadium bemerkt der Patient unscharfes Sehen, Kontrastverminderung und nachts zu unangenehmer bis stark störender Blendung durch Scheinwerferlicht. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu stärkerer Sehverschlechterung, die auch bei gewohnten alltäglichen Verrichtungen stark behindert.
Die Diagnose
Ein mit freiem Auge in den Augen älterer Menschen oft sichtbarer „grauer Schimmer“ hat mit der Diagnose „Cataract“ nichts zu tun. Nur der Augenarzt kann bei der Untersuchung mit der Spaltlampe den Grad der Linsentrübung feststellen. Häufig gelingt es dem Augenarzt bei einer Cataract im Frühstadium durch Bestimmen einer neuen Brille die Sehschärfe noch für einige Zeit zu verbessern.
Die Therapie
Die einzige Therapie ist auch heute noch die Operation. Immer wieder angepriesene „Wundermittel“ haben keinerlei nachweisbare Wirkung auf die Linsentrübung.
Die Operation
Nach einer Untersuchung durch den Hausarzt oder Internisten wird die Operation meist in Lokal- oder Tropfanästhesie durchgeführt. Mit mehreren kleinen Schnitten wird die Vorderkammer des Auges eröffnet, die Linsenkapsel aufgeritzt, die trübe Linse mit einer Ultraschallsonde zerkleinert und abgesaugt. Anschließend wird in der Regel eine Kunststofflinse (deren Stärke vorher berechnet worden ist) in den nun leeren Linsenkapselsack eingesetzt. Auf eine Naht kann in den meisten Fällen verzichtet werden, da die kleinen Schnitte ventilartig schließen.
Die Nachbehandlung
Nach kurzem Aufenthalt im Krankenhaus kann das Alltagsleben wieder fast normal geführt werden (Schonung vor schwerer körperlicher Arbeit). Augenärztliche Kontrollen und eine Tropftherapie sind genau einzuhalten. Nach wenigen Wochen wird eine Brille falls erforderlich verordnet.
Sonderfälle
Angeborene Cataracte kommen unter anderem bei Kindern vor, deren Mutter in den ersten Schwangerschaftsmonaten Röteln oder eine schwere Infektionskrankheit durchgemacht hat. Die Therapie, bzw. Operation muss auf den jeweiligen Fall abgestimmt werden. Dasselbe gilt für Cataracte nach Verletzungen.